Hoffnung auf besseres Verkehrswetter

Kurz vor dem Ende der 2. und dem Anfang der 3. Amtsperiode des Bürgermeisters von Wetter, bringt dieser neuen Schwung in die Verkehrspolitik.
So präsentiert er im Zuge des konkurrenzlosen Bürgermeisterwahlkampfes gleich mehrere Projekte und Ideen, die geeignet erscheinen die Verkehrssituation in und um Wetter herum zu verbessern.

Schnelle Radwegverbindung im Wetschaftstal

Über das Thema wurde hier schon einmal kurz berichtet. Jetzt ist es amtlich, dass auf die die Initiative von Herr Spanka zusammen mit dem hessischen Verkehrsministerium und einem Planungsbüro geprüft wird, ob auf der Trasse der B252 alt zwischen Münchhausen und Göttingen  eine schnelle Radwegeverbindung hergestellt werden kann. Dabei soll die derzeitige Fahrbahnbreite berücksichtigt werden und ein baulich abgetrennter Bereich für Radfahrer hergestellt werden – analog eines Radschnellweges. Im amtlichen Mitteilungsblatt ist jetzt die Rede von einer Verbindung bis Cölbe. Positiv ist, das diese Planungen nicht mehr im Alleingang durchgeführt werden, sondern jetzt auch eine Abstimmung mit der Radverkehrsnetzplanung des Landkreises erfolgt. Das ist auch gar nicht anders möglich, da der Kreis nach der Fertigstellung der B252 neu zum Baulastträger großer Teile der ehemaligen Bundesstraße wird.

Innerörtlicher öffentlicher Personennahverkehr

Zur Ertüchtigung des innerörtlichen ÖPNV incl. der Erschließung der Stadtteile macht der Bürgermeister zwei Vorschläge. Zum einen die Mitnahmebank, welche in der klassischen Form mit geringem finanziellen Einsatz zu realisieren ist und zum anderen die Wiedereinführung eines Stadtbusverkehrs, welcher natürlich ganz andere Herausforderungen an die Finanzierung stellt. Bzgl. einer modernen Mitfahrerbank verweise ich auf einen Artikel zu dem Thema hier auf der Seite.

Anbindung Einkaufszentrum Untertor an Kreisstraße 123

Um der erwarteten Mehrbelastung der Amönauer Straße nach Verkehrsfreigabe der B252 neu entgegenzuwirken, bringt Herr Spanka ein Unterbrechung dieser Straße im Bereich der Grundschule, kombiniert mit einem Durchstich der Kreisstraße 123 zum Untertor ins Spiel.

Neben der beabsichtigten Entlastung der Anlieger und der Grundschule ergäbe sich durch die Abriegelung der Amönauer Straße noch folgender Vorteil: Der dringend benötigte Radweg von Amönau nach Wetter entlang der L3091 müsste nicht an der Stadtgrenze auf einer viel befahrenen Straße enden. Bei der resultierenden geringen Verkehrsbelastung könnte er stattdessen verkehrssicher in Form von Radfahrstreifen über die Grundschule bis in das Zentrum und den Bahnhof durchgezogen werden.

Ein Durchstich der Kreisstraße 123 zum Untertor wäre jedoch gewiss ein gravierender Eingriff in vielerlei Hinsicht. Neben dem Schaden an dem naturnahen Auengelände, welches im Bereich der K123 auf Höhe der Papiermühle sogar künstlich aufgewertet wurde (wahrscheinlich sogar als Ausgleich zum Straßenbau), ergäbe sich eine Belastung der östlichen Anlieger in der Binge.
Im Bereich des potentiellen Anschlusses eines solchen Durchstichs an die K123 queren 3 Radrouten die Straße. Diese Querung ist in der jetzigen Ausführung schon gefährlich und unkomfortabel und es müsste sichergestellt sein, dass sie im Zuge von Baumaßnahmen eher verbessert und nicht noch verschlechtert wird.

Grundsätzlich sollte kritisch hinterfragt werden, ob langfristige Verkehrsberuhigung tatsächlich durch den Bau neuer Straßen realisiert werden kann. Umgehungsstraßen bewirken zwar kurz bis mittelfristig partielle Entlastung, die Gesamtverkehrsmenge nimmt jedoch zu und man hat am Ende mehr Verkehr produziert. Das entspricht nicht ganz dem Trend der Verkehrsvermeidung! Daher sollte man in Erwägung ziehen, die finanziellen Mittel statt in den Straßenneubau lieber in die Förderung der dörflichen Infrastruktur insbesondere in die Nahversorgung zu investieren.

Fazit

Es ist absolut begrüßenswert, mutige und innovative Projekte zur Verkehrsberuhigung und Verbesserung der Mobilität im Umweltverbund zu denken. Das zeigt den veränderten Stellenwert dieser Thematik in der Kommunalpolitik und ein Bekenntnis zu notwendigen Veränderungen. Daher bekommt Herr Spanka am 18. Februar unsere Stimme zur Bürgermeisterwahl ungeachtet der Tatsache, dass er ohne Konkurrenz antritt.

Bei aller Euphorie für Leuchturmprojekte sollte aber nicht vergessen werden, dass die Förderung alternativer Mobilität einer konstanten Aufmerksamkeit bedarf. Beschilderung, Instandhaltung, Reinigung und kleinere Lückenschlüsse im Radverkehr sind nur einige Beispiele. Hier werden gerade viele Dinge versäumt die mit geringen Investitionen und guten Fördermöglichkeiten großen Nutzen bringen. Aber auch im ÖPNV könnte über eine engagierte Öffentlichkeitsarbeit einiges bewirkt werden, ohne dass viel Geld in die Hand genommen werden müsste.

Quellen:

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